Der Fahrzeugexport – ein lukrativer Markt für alte Gebrauchtautos

Der Fahrzeugexport – ein lukrativer Markt für alte Gebrauchtautos

Ein Fahrzeug ins Ausland verkaufen – Das müssen Sie darüber wissen

Ein Motorschaden oder ein Getriebeschaden am Auto führen oft dazu, dass das Fahrzeug nicht mehr durch die Hauptuntersuchung (HU) von DEKRA oder TÜV kommt. Die HU-Plakette bleibt in weiter Ferne. Wegen den massiven Sicherheitsmängel ist Ihnen die Teilnahme am Straßenverkehr untersagt. Für die Autobesitzer oftmals eine schlechte Nachricht, müssen Sie sich doch von ihrem alten Fahrzeug trennen und sich unter Umständen sogar nach einem neuen Fahrzeug umschauen. In so einer Situation kann Ihnen ein Autoverkauf ins Ausland Abhilfe schaffen, haben sich doch einige Händler auf den Ankauf von scheinbar wertlosen Autos spezialisiert.

Doch wie funktioniert das Ganze? In welchen Ländern sind deutsche PKW besonders begehrt? Und worauf müssen Sie beim Kraftfahrzeug-Verkauf in andere Länder achten? Wir erklären es Ihnen in diesem Ratgeber.

Fahrzeugexport

Wann verkaufen Fahrzeughändler ihre Kraftfahrzeuge ins Ausland?
Gebrauchtwagen werden oft dann ins Ausland verkauft, wenn sie die Zulassungsbedingungen in Deutschland nicht mehr erfüllen. Zudem lassen sich vor allem in afrikanischen Ländern noch Käufer für vermeintlich schrottreife Fahrzeuge finden.

Was ist beim Autoverkauf ins Ausland zu beachten?
Legen Sie einen fairen Verkaufspreis für ich PKW fest, vergleichen Sie die Kaufangebote verschiedener Händler im betreffenden Land und verlangen Sie einen schriftlichen Kaufvertrag.

Welches Kennzeichen braucht ein Auto für den Export?
Dafür benötigt man ein Überführungskennzeichen.

In diese folgenden Länder werden Kraftfahrzeuge aus Deutschland am meisten verkauft
Ein Fahrzeug wird dem Export aus unterschiedlichen Gründen zugeführt – entweder, weil es nicht den technischen Anforderungen in Deutschland gerecht wird oder, weil die Zahlungsbereitschaft ausländischer Autokäufer höher ist.

BMW, Audi und Co. stellen nicht nur Fahrzeuge für den inländischen Markt her, sondern speziell auch für den Autoexport. Diese Fahrzeuge sind schon im Vorfeld für den Verkauf im Ausland vorgesehen. Hierzu gehören beispielsweise Autos, die bauartbedingt auf den Linksverkehrzugeschnitten sind, wie es ihn beispielsweise in Irland und auf Malta gibt.

Zusätzlich finden auch gebrauchte Kraftfahrzeuge ihren Weg ins Ausland, zum Beispiel nach Afrika. Der Export nach Guinea, Benin und Nigeria ist sehr gefragt.

Im Fahrzeugankauf für den Export vorgesehene gebrauchte Autos veräußern Händler vor allem häufig in folgende Länder:

• Frankreich
• Italien
• Weißrussland
• Norwegen
• Turkmenistan
• Nigeria
• Benin
• Afghanistan
• Spanien
• Österreich

Fahrzeug für den Export verkaufen – warum kommen Gebrauchtwagen im Ausland so gut an?

Deutsche Gebrauchtwagen werden dem Autoexport normalerweise zugeführt, wenn sie in Deutschland keine Zulassung mehr bekommen. Meistens ist auch die Konformität mit den hier gültigen Abgasnormen nicht erfüllt. Das heißt: Ein Fahrzeug nach Polen verkaufen Gebrauchtwagenhändler zum Beispiel, weil es die Grenzwerte für klimaschädliche Schadstoffe wie Kohlenwasserstoffe, Stickstoffoxide, Kohlenmonoxid und andere in Deutschland nicht mehr erfüllt.

Kann das Auto die vorgegebenen Abgaswerte nicht einhalten, erfolgt oft der Autoexport, da die Kraftfahrzeug-Versicherung zu teuer wird. Das Interesse der inländischen Käufer sinkt damit drastisch, der Verkäufer wird den Wagen nicht mehr los. In einigen anderen Ländern sind die Vorgaben nicht so streng, weshalb das Fahrzeug als Export zum Beispiel nach Nigeria geht.

Des Weiteren wollen manche Gebrauchtwagenhändler die gesetzlich festgeschriebene Gewährleistung für ein Kraftfahrzeugverkauf in Deutschland umgehen. Diese kommt sie bei bereits älteren Autos mit unter teuer zu stehen. Sollten Sie das Fahrzeug im Ausland verkaufen, ersparen Sie sich diese finanzielle Unsicherheit. Auch das macht den Autoexport so attraktiv.

Fahrzeug nach Afrika verkaufen

Hat ein Wagen in Deutschland ausgedient, wird es meistens nicht in eine Schrottpresse gesteckt, sondern findet in einem der westafrikanischen Länder einen neuen Besitzer. Befindet sich das Auto in einem guten technischen Zustand, kann es dort sogar noch viele weitere Jahre gefahren werden.

Der Autoexport konzentriert sich überwiegend auf bereits ältere Modelle. Diese haben normalerweise bereits neun oder mehr Jahre oder mindestens 200.000 km Laufleistung auf der Karosserie. Für den deutschen Gebrauchtwagenmarkt sind sie damit uninteressant, die Reparaturkosten würden sich nicht mehr lohnen und man spricht dann von einem wirtschaftlichen Totalschaden.

Einer der Hauptgründe, wieso das Auto-verkaufen für den Export auf den schwarzen Kontinent so boomt, sind die dort herrschenden klimatischen Bedingungen. Die Abwesenheit von Regen und die dazu kommenden hohen Temperaturen führen dazu, dass das Auto nur selten bis gar nicht von Korrosion befallen wird. Die laufenden Kosten halten sich damit in Grenzen, die Reparaturkosten sinken auf ein Minimum.
In den ländlich afrikanischen Ländern gibt es in vielen Teilen überhaupt keinen öffentlichen Personen-Nahverkehr. Wer also von A nach B eine längere Strecke zurücklegen will, um ans Ziel zu kommen, ist auf ein Fahrzeug oder anderes Vehikel angewiesen. Die Nachfrage wird daher überwiegend durch den Autoexport aus westlichen Ländern gestillt.

Da viele der Einheimischen nur über wenig Geld verfügen, sind sie oft bereit, auch aus dem Autoverkauf zum Export vorgesehene Wagen in schlechterer Qualität zu erwerben und anschließend so lange in Stand zu halten, bis der Gebrauchtwagen endgültig fahruntüchtig ist.

In Afrika sind Wagen der Marken Daihatsu, Toyota und Nissan besonders begehrt. Aber auch VW, Mercedes und Opel genießen einen guten Ruf. Hinsichtlich der Fahrzeug-Ausstattung legen die Käufer besonderen Wert auf eine gute Motorisierung. Punkten können verständlicherweise aber auch Fahrzeuge, die eine Klimaanlage vorweisen. Diese Features müssen nicht unbedingt bereits beim Verkauf an einen Händler vorliegen; einige Autohändlern bauen diese Extras nämlich erst nachträglich ein. Der Verkaufspreis sinkt hierdurch jedoch erheblich.

In welches Land Gebrauchtwagenhändler ein Auto als Export verkaufen, ist abhängig von seinem tatsächlichen Restwert. Autos, mit denen sich noch ein relativ hoher Verkaufspreis erzielen lässt, gelangen meistens in einige unserer Nachbarländer – dazu zählen Italien, Spanien, oder auch Österreich. Je geringer der Wert der Fahrzeugs noch ist, desto eher gelangen die Gebrauchten beim Autoexport in entferntere Regionen, wie Afrika oder auch Osteuropa.

Wie der Autoexport problemlos gelingt

Wollen Sie Ihr Auto nicht auf dem deutschen Gebrauchtwagenmarkt veräußern, sondern ins Ausland exportieren, gilt es, einige Dinge zu beachten. Gebrauchtwagenbesitzer verkaufen ihr Auto in den allermeisten Fällen an einen Händler und nicht direkt ins Ausland. Um den allerbesten Preis für Ihr Fahrzeug zu erzielen und dabei unnötigen Stress zu vermeiden, sollten Sie folgende Tipps berücksichtigen – dies allerdings nicht nur beim Autoexport:

• Bevor Sie sich auf die Suche nach einem Abnehmer machen, lassen Sie bitte den Restwert Ihres Gebrauchtwagens ermitteln. Hierfür wird häufig die Schwacke-Liste herangezogen, welche auch gewerbliche Verkäufer gerne zu Rate ziehen. Eine andere, ebenfalls anzuratende Option besteht darin, die Fahrzeugbewertung von einer amtlich anerkannten Prüfstelle wie DEKRA oder TÜV durchführen zu lassen. Dies kann heutzutage unter Umständen sogar online erfolgen. So erfahren Sie sehr schnell, welche vorhandenen Extras den Erlös Ihres Gebrauchten steigern. Dieses Urteil bildet hiernach die Basis für die weiteren folgenden Schritte.

• Anschließend muss der richtige Gebrauchtwagenhändler gefunden werden. Lassen Sie sich hierfür ruhig Zeit und vergleichen Sie all die Angebote, die Ihnen gemacht werden. Sie müssen dazu Händler nicht zwingend vor Ort aufsuchen, denn auch online ist die Nachfrage nach Gebraucht-Pkw riesig.

• Ist dann auch noch der richtige Käufer gefunden, geht es darum, den Ankaufspreis zu verhandeln. Der Händler wird freilich seine hohen Kosten für die Mühen der Aufbereitung/Instandsetzung, das Inserieren, die Lagerung sowie die Gewährleistung beim Verkauf ins Feld führen. Lassen Sie sich davon bloß nicht irritieren und argumentieren Sie stets sachlich. Sie sollten sich vorher unbedingt klar machen, wo Ihre absolute Schmerzgrenze liegt, so umgehen Sie, übers Ohr gehauen zu werden.

• Achtung: Kein Autoverkauf ohne Kaufvertrag! Ist die Preisverhandlung abgeschlossen, sollten Sie in jedem Fall darauf bestehen, einen schriftlichen Vertrag ausgehändigt zu bekommen. Dieser ist von beiden Parteien zu unterschreiben. Wichtig: Erst, wenn Sie den vereinbaren Kaufpreis komplett erhalten haben, übergeben Sie den Fahrzeugbrief an den Käufer.

• Der Händler ist von nun an rechtmäßiger Besitzer Ihres Gebrauchten, der bereit ist, zum Autoexport in die Welt verschickt zu werden.
Egal, ob Sie ein Auto für den Export verkaufen oder nicht : Wollen Sie auf Nummer sicher gehen, melden Sie das zu verkaufende Fahrzeug umgehend bei Ihrer Versicherung und der zuständigen Zulassungsstelle ab, um die Halterhaftung zu umgehen und Kfz-Steuer zu sparen. Oftmals müssen Sie hierzu lediglich die Kaufvertrags-Kopie vorlegen. Anschließend werden die alten Kennzeichen entwertet. Doch Obacht: Nach der Abmeldung darf der Personenkraftwagen für den Ankauf nur noch mit Kurzzeitkennzeichen oder auf einem Anhänger zum jeweiligen Gebrauchtwagenhändler transportiert werden, da er nicht mehr über eine Straßenzulassung verfügt.

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